Topic 6 - Nukleare Sicherheitsforschung

Die Entsorgung radioaktiver Abfälle, die Sicherheit der Kernreaktoren und die Strahlenforschung sind wesentliche Aspekte der gesellschaftlichen Vorsorgeforschung. Sie stellen einen integralen Bestandteil der internationalen nuklearen Sicherheitsforschung dar und tragen zu den hohen Sicherheitsstandards in deutschen und europäischen kerntechnischen Anlagen bei.

Nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima 2011 hat der Deutsche Bundestag - getragen von einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit - beschlossen, die Stromerzeugung aus Kernenergie bis 2022 zu beenden. Der Rückbau der kerntechnischen Anlagen wird gleichwohl mehrere Jahrzehnte dauern. Die Suche nach einem Standort für ein tiefengeologisches Endlager für hoch-radioaktive Abfälle wurde 2013 durch das Standortauswahlgesetz neu gestartet. Durch einen Vergleich mehrerer Standorte mit unterschiedlichen Wirtsgesteinsformationen soll der bestmögliche Standort im Hinblick auf die Sicherheit ausgewählt werden.
Die Forschung am KIT ist auf Sicherheitsaspekte der nuklearen Entsorgung und nuklearer Anlagen fokussiert, in diesem Zusammenhang wird auch die Strahlenforschung adressiert.

 

Nukleare Entsorgung

Diese Thematik umfasst grundlegende und angewandte Forschung zu allen geochemischen Fragestellungen, die mit der sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle in geologischen Formationen verbunden sind. Ziel ist ein grundlegendes Verständnis der in einem Endlagersystem ablaufenden Prozesse zu entwickeln. Weitere Arbeiten widmen sich dem Rückbau kerntechnischer Anlagen sowie der Behandlung und Konditionierung der anfallenden radioaktiven Abfälle. In diesem Zusammenhang steht auch die Strahlenschutzforschung mit der Entwicklung von Verfahren für die personenbezogene Ermittlung von Strahlendosen.

Sicherheit der Kernreaktoren

Die Arbeiten konzentrieren sich auf Sicherheitsaspekte bei Auslegungs- und auslegungsüberschreitenden Störfällen. Der Ausbau der wissenschaftlichen Expertise erfolgt durch die enge Verzahnung von Experiment und Modellentwicklung und ist in nationale sowie internationale Netzwerke und Kooperationen eingebunden. Die großskaligen Versuchsanlagen stellen eine einzigartige Infrastruktur und Expertise dar, die international nachgefragt wird. Innerhalb dieses Forschungsthemas werden ebenfalls die radiologischen Folgen von kerntechnischen Unfällen und Möglichkeiten der Verbesserung des externen Notfallschutzes untersucht.