3. Jahrestagung des KIT-Zentrums Energie

 

Innovationen für Energie – Energie für Innovationen

 

Das KIT-Zentrum Energie hielt seine 3. Jahrestagung ab

 

„Forschung, Lehre und Innovation lassen sich in Deutschland nirgendwo besser verbinden als am KIT“, sagte der KIT-Vizepräsident für Forschung und Information, Professor Detlef Löhe, bei der 3. Jahrestagung des KIT-Zentrums Energie. Unter dem Titel „Innovationen für Energie – Energie für Innovationen“ präsentierten Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft und Wirtschaft am 26. Juni 2014 in der Aula des Fortbildungszentrums für Technik und Umwelt (FTU) am KIT Campus Nord ihre Strategien, Programme und Projekte. Die vom Geschäftsführer des KIT-Zentrums Energie, Dr. Wolfgang Breh, moderierte Tagung stieß auf lebhafte Resonanz bei Experten und Interessierten.

Vom Hörsaal bis zur Geschäftsführung

 

Warum Innovation als wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung von Wissen in Produkte und Prozesse „leicht gesagt und doch nicht leicht“ ist, zeigte der Koordinator des übergreifenden Projekts Competence E am KIT, Dr. Andreas Gutsch, in einem einführenden Vortrag: Über den Erfolg einer Innovation entscheidet letztlich der Kunde nach dem Prinzip WIIFM (What‘s in it for me?). Aktivitäten der Dienstleistungseinheit Innovationsmanagement (IMA) des KIT – vom Hörsaal bis zur Geschäftsführung –, welche die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen unterstützen, beschrieb IMA-Leiter Dr. Jens Fahrenberg. Über die Finanzierung von Innovationen sprach Axel Weisheit, Leiter Unternehmenskunden bei der BW-Bank: Er empfiehlt einen vernünftigen Mix verschiedener Finanzierungsbausteine und plädiert für eine intensivere Kommunikation zwischen Forschungswelt und Finanzwelt.

Verschiedene Perspektiven

 

Besonders erfolgreiche Innovationen für Energie präsentierten Wissenschaftler des KIT und Vertreter der Industriepartner. So haben KIT-Forscher mit Celitement eine Alternative zum Zement entwickelt, die wesentlich günstigere Stoff- und Energiebilanzen aufweist. Einer der Erfinder, Dr. Peter Stemmermann, erklärte die Herstellung des „grünen Zements“. Innovationen in Photovoltaik und Thermoelektrik, die dank Nanotechnologie möglich sind, stellte Professor Uli Lemmer vom KIT vor. Professor Horst Hahn, ebenfalls vom KIT, berichtete über das Labor BELLA, in dem das KIT und die BASF gemeinsam an innovativen Materialien für zukünftige Batterien forschen. KIT-Wissenschaftler Hanns-Rudolf Paur präsentierte den Feinstaubabscheider Carola, der optimal auf holzgefeuerte Heizkessel abgestimmt ist. Aus der Perspektive eines externen Partners berichtete Dr. Thomas Wurzel, Global E&C Solutions Director bei Technology Lurgi, über die am KIT angesiedelte Pilotanlage bioliq, in der aus Stroh und anderen biogenen Reststoffen motorenverträgliche und umweltfreundliche Kraftstoffe entstehen.

Innovationen auf europäischer Ebene

 

Wie das europäische Unternehmen KIC InnoEnergy Innovationen für Energie fördert, erklärte der Business Manager Innovation, Felix Teufel. Als ein Beispiel stellte KIT-Forscher Dominic Buchholz das von ihm geleitete KIC InnoEnergy Innovationsprojekt DemoSNG vor, das Power-to-Gas-Technologie mit thermochemischer Biomassevergasung verbindet. Um ein KIC InnoEnergy Innovationsprojekt handelt es sich auch bei xGaTe, das auf die effiziente und wirtschaftliche Nutzung von Biomasse durch Vergasungsverfahren zielt. Projektleiter Dr. Hans Hubschneider von AVA-CO2 hat auch das Energie-Netzwerk fokus.energie in der Region Karlsruhe initiiert, das Innovatoren, Gründern, Unternehmen und Investoren eine Plattform zum Austausch von Ideen, Visionen und Talenten bietet.

Herausforderung Energiewende

 

Nur mit Innovationen, die es ermöglichen, erneuerbare Energien viel mehr zu nutzen als bisher und die Energieeffizienz deutlich zu steigern, kann die Energiewende gelingen, wie der Wissenschaftliche Sprecher des KIT-Zentrums Energie, Professor Hans-Jörg Bauer, zum Abschluss des Vortragsprogramms erklärte. Neben den Vorträgen gab es auch eine Ausstellung von Postern zu Themen der Energieforschung am KIT. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer Gelegenheit, einander kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Mit einem abendlichen Sommerfest samt WM-Fußballübertragung klang die Tagung aus.